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Der Beckenboden als Fundament unserer Organe - Spezialist Dr. Müller hilft bei Beschwerden rund um das wichtige Muskelnetzwerk

Jede zehnte Frau lässt im Lauf ihres Lebens eine Operation vornehmen, der eine beckenboden-relevante Diagnose vorangeht. Auch etliche Männer erfahren im höheren Alter Beschwerden rund um die schwächer werdende Beckenboden-Muskulatur. Dr. Hannes Müller, Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie für Gynäkologie, hat sich mit der einzigartigen Fächerkombination auf konservative Therapien und Operationen im Beckenbodenbereich spezialisiert. Neben seiner Ordination in Schwaz hat Dr. Müller seit Anfang des Jahres auch eine Ordination an der Privatklinik Kettenbrücke. Hier erklärt er, worauf es beim Thema Beckenboden ankommt.

Wenn das „Trampolin“ nachgibt

„Die Muskelschichten des Beckenbodens sind zwischen Schambein und Steißbein gespannt. Dort erfüllen sie vielfältige Funktionen“, weiß Dr. Müller. So hilft der Beckenboden beim Wasserlassen, Stuhlgang und ist ein wichtiger Faktor für das sexuelle Empfinden. Bei der Frau stützt er zusätzlich zu Blase und Enddarm auch die Gebärmutter. Verschiedenste Gründe können dazu beitragen, dass dieses trampolinartig wirkende Netzwerk durchzuhängen beginnt und entsprechende gesundheitliche Probleme verursacht.

Was den Beckenboden schwächt

„Die Gründe für Beckenbodenbeschwerden reichen von Schwangerschaft und natürlicher Geburt bei Frauen über hormonelle Veränderungen im Wechsel bis hin zu Auswirkungen von Übergewicht, chronische Belastungen wie Husten oder häufiges schweres Heben. Auch Operationen im Unterbauch können das Muskelgewebe schwächen“, erklärt Dr. Müller. Bei all diesen Beeinträchtigungen handelt es sich um funktionelle Probleme, bei denen der Spezialist zur genauen Abwägung von konservativen Therapien bzw. operativen Maßnahmen rät. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf die jeweilige Lebenssituation und den Leidensdruck der Patient*innen. Am häufigsten treten Beckenbodenprobleme übrigens ab einem Alter von etwa 50 bis 55 Jahren auf und nehmen an Häufigkeit mit steigendem Alter stetig zu. Nach Geburten können jüngere Frauen ebenfalls betroffen sein.

Die Diagnose

Neben einem ausführlichen Gespräch nutzt Dr. Müller bei der Diagnose seine interdisziplinäre Erfahrung und Kompetenz, um das Problem zu lokalisieren und die beste Behandlung vorzuschlagen. Dabei braucht es neben der klinischen Untersuchung fallweise gynäkologische, urologische oder proktologische Abklärungen und Untersuchungen. Alles ist an der Privatklinik Kettenbrücke möglich und wird von Dr. Müller für seine Patient*innen selbst durchgeführt bzw. mit Ärzt*innen anderer Fachbereiche koordiniert. Ein Beckenbodenultraschall gibt ebenfalls Aufschluss sowie verschiedene funktionelle Tests. Mittels eines speziellen Fragebogens zu Inkontinenz kann eingegrenzt werden, ob eine Belastungs- oder Dranginkontinenz vorliegt.

Ganzheitlicher Blick für optimale Behandlung

„Ich verbinde konservative mit operativen Behandlungsansätzen. Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, dem Anspruch der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden, möglichst auch im Alter ein aktives, selbstbestimmtes Leben führen zu können“, erklärt Dr. Müller die Abwägung verschiedener Behandlungsmethoden. Diese beginnen mit der Vorbeugung in Form eines bewussten Trainings der Muskulatur des Beckenbodens speziell auch nach einer Geburt. Methoden des Biofeedbacks mittels Sonde zur elektrischen Stimulation der Muskeln oder eine elektromagnetische Therapie auf einem Spezialstuhl zeigen in Verbindung mit dem Training gute Erfolge und zögern operative Maßnahmen oft über Jahre hinaus. Lasertherapie zur Stimulation der Bindegewebsbildung und Verbesserung der Qualität der Schleimhaut wird auch durchgeführt, mechanische Therapieformen mittels spezieller Pessare sind für ältere Frauen mitunter das Mittel der Wahl.

Gute Aussichten bei OP

„Wenn jedoch der eigentliche Aufhängungsapparat das Problem ist, wirken diese Maßnahmen nur bedingt. Da braucht es letztendlich eine Operation“, so der Chirurg. Die bevorzugte Methode ist ein laparoskopischer Eingriff durch die Bauchdecke, bei dem ein Netz eingesetzt wird, um das Fundament für die Stütze der Organe wieder zu schaffen. Wenn eine längere Narkose vermieden werden soll – etwa auf Grund fortgeschrittenen Alters der Patientin – ist bei Frauen auch ein Eingriff über die Scheide möglich. Mittels Operation können Gebärmutter, Blase oder Enddarm angehoben und damit vielfältige Beschwerden entscheidend verbessert werden. Eine Abklärung möglicher Symptome lohnt sich meistens und am Ende gewinnen Patient*innen ein großes Stück Lebensqualität zurück.

Für weiterführende Informationen zu Beckenbodenproblemen bei Frauen bzw. Männern sowie zum Spezialfall Rectumprolaps: dr-mueller.at/wissenswertes/

©Maria Knoll / Dr. Müller