Freiwilliges Soziales Jahr an der Kettenbrücke
Neues Angebot für Jugendliche sorgt für Pflegeunterstützung
Sophia Ebster hat die Schule abgeschlossen und möchte Hebamme werden. Die nächste Ausbildungsrunde startet aber erst im Herbst 2025. Die Zeit bis dahin möchte sie mit einer sinnvollen Arbeit überbrücken. Sie wendet sich an den Verein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), und erfährt, dass es ab Herbst die Möglichkeit eines FSJ in der Geburtshilfe im Sanatorium Kettenbrücke gibt. Sie interessiert sich dafür und kommt zum Vorstellungstermin. DGKP Melanie Cantonati leitet die Pflegeentwicklung an der Kettenbrücke, ist auch für das neue Job-Angebot zuständig und erklärt, worum es sich dabei handelt.
Sinnvolle Beschäftigung vor der Berufswahl
„Das Freiwillige Soziale Jahr ist für Jugendliche ab etwa 17 Jahren interessant, die eine Schule abgeschlossen haben und nun vor der Wahl einer weiterführenden Ausbildung stehen“, erklärt Melanie Cantonati. Auch jene Mädchen und Burschen, die beispielsweise den Aufnahmetest für ein Medizinstudium im ersten Anlauf nicht bestanden haben, nutzen die Wartezeit zum Wiederantritt mitunter für ein FSJ. So erfüllt die Arbeit im Krankenhaus einerseits das Warten mit Sinn und hilft andererseits bei der Entscheidungsfindung für einen Beruf. “Vor allem möchte ich gern den Beruf der Hebamme näher kennenlernen," beschreibt auch Sophia Ebster ihre Motivation zur Bewerbung für die Mitarbeiter an der Geburtshilfe der Kettenbrücke. Für Zivildiener ist die Arbeit im FSJ anrechenbar auf die Leistung des Zivildienstes.
Unterstützende Tätigkeiten in der Pflege
Hilfe beim Transport von Patient*innen im Haus, Unterstützung im Service auf der Station, in der Administration oder Mitarbeit im täglichen Arbeitsablauf sowie im OP als Versorgungsassistent*innen sind die Einsatzgebiete für die Freiwilligen an der Innsbrucker Privatklinik. In Zeiten knapper Personalsituationen ist jede Hilfe in der Pflege willkommen, sodass die Teilnehmenden am FSJ wirklich gebraucht werden. „Nachdem wir ab Herbst auch eine eigene Kinderkrippe und Kindergarten für die Kinder unserer Mitarbeitenden haben, können wir neben den Tätigkeiten im Krankenhaus auch dort eine Einsatzstelle für das FSJ anbieten“, beschreibt Melanie Cantonati das breite Spektrum an Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Kettenbrücke ist neben dem Bezirkskrankenhaus Kufstein das einzige Krankenhaus in Tirol, das die Möglichkeit des FSJ anbietet.
Interessante Rahmenbedingungen
Angestellt werden die Teilnehmenden über den Verein „Freiwilliges Soziales Jahr (fsj) Tirol“, der wiederum die Kettenbrücke als Vertragspartner hat. Die Teilnehmenden sind sozial- und pensionsversichert und erhalten monatlich EUR 500 und die Familienbeihilfe. Zudem gibt es kostenlos das Klimaticket Tirol als Benefit. Das FSJ sieht eine Wochenarbeitszeit von maximal 34 Stunden vor, dauert zehn bis elf Monate und die Teilnehmer*innen haben in dieser Zeit anteiligen Urlaubsanspruch. Der Verein bietet zudem Fortbildungen zu verschiedenen Themen der Pflege oder Kinderbetreuung an. Die Privatklinik bindet die Teilnehmenden als vollwertige Mitarbeiter*innen ein. Sie können an allen internen Schulungen, Stationsbesprechungen, Veranstaltungen usw. teilnehmen.
Unkomplizierter Start
Interessierte melden sich am besten direkt beim Verein „fsj Tirol“, der die Kandidat*innen im ersten Schritt betreut. An der Kettenbrücke gibt es dann ein Vorstellungsgespräch, dem bei beiderseitigem Interesse ein verpflichtender Schnuppertag folgt. Dann entscheiden beide Seiten. „Wir haben für alle Einsatzgebiete bei uns eigene Stellenbeschreibungen für die Teilnehmenden des Freiwilligen Sozialen Jahres erstellt und werden zunächst vier Plätze anbieten“, erklärt Melanie Cantonati. Je eine Position gibt es in der Geburtshilfe, im Betriebskindergarten -kinderkrippe, beim Patiententransport und im OP als Versorgungsassistent*in. Damit gibt es in Tirol ein weiteres Angebot für junge Menschen, um Einblick in den Sozialbereich zu erhalten und eine entsprechende Karriereentscheidung fundiert zu treffen.