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Kolumbianische Mitarbeiterin in der Privatklinik Kettenbrücke

Erste Pflegekraft aus Kolumbien schon gut eingearbeitet

Marian Barrioz Alvarez stellt sich einer Patientin vor und beginnt eine Infusion zu legen. Sie spricht schon recht gut Deutsch und die Patientin bemüht sich langsam und Hochdeutsch zu sprechen, damit Marian sie versteht. Marian Barrioz Alvarez ist seit kurzem als Pflegefachassistentin (PFA) an der Privatklinik Kettenbrücke tätig. Sie ist mit einem von der Privatklinik Kettenbrücke mit initiierten Programm nach Österreich gekommen – Teil der Bemühungen, dem hohen Personalbedarf in der Pflege zu begegnen.

Gekommen, um zu bleiben

„Ich möchte viele Jahre oder sogar ganz in Österreich bleiben. Es gefällt mir sehr gut“, erklärt die 25-Jährige. Sie stammt aus der Millionenstadt Barranquilla am karibischen Meer und hat ihr Pflegestudium in der Stadt Santa Marta absolviert. Das Projekt hat sie unter anderem deshalb interessiert, weil sie eine neue Kultur kennenlernen wollte. Den Einstieg in die Arbeit an der Station für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Privatklinik Kettenbrücke erleichtert ihr vor allem die intensive und persönliche Betreuung durch DGKP Sarah Hammerle, die in der Pflegeentwicklung der Innsbrucker Privatklinik arbeitet.

Ausgezeichnete Ausbildung

„Das Ausbildungsniveau von Marian ist ausgezeichnet. In Kolumbien ist der Pflegeberuf akademisiert, über die Verwendung der lateinischen Begriffe in der Medizin haben wir uns von Anfang an gut verständigen können. Die Mitarbeit bei uns klappt schon sehr gut“, betont Sarah Hammerle. Medikamente werden in Kolumbien nach ihren Wirkstoffen klassifiziert gelernt, sodass hier sogar ein höheres medizinisches Wissen vorhanden ist als in der herstellerorientierten Einteilung in Österreich. In einem ersten Schritt wurde Marian Barrioz Alvarez‘ Ausbildung als PFA nostrifiziert, im Rahmen einer Ausbildung in Kooperation mit der FH Kärnten kann sie innerhalb von zwei Jahren die Nostrifizierung des Bachelor- oder Diplom-Status erreichen.

Begeisterung über Arbeitsbedingungen

Nachdem hierzulande oftmals über die Arbeitsbedingungen für Pflegeexpert*innen diskutiert wird, überrascht Marian Barrioz Alvarez‘ Reaktion auf die österreichischen Verhältnisse nicht schlecht: „Der Dienstplan ist super! Hier habe ich immer am 15. eines Monats den Plan für das nächste Monat vorliegen, in meiner alten Arbeit ist das maximal pro Woche möglich gewesen und wir hatten auch nur einen freien Tag die Woche bei bis zu 45 Arbeitsstunden“, beschreibt die Pflegerin. Den sechs Wochen Urlaub in Österreich stehen 15 Tage in Kolumbien gegenüber.

Gut eingelebt

Fachlich klappt alles schon sehr gut bei der Arbeit, sodass Marian Barrioz Alvarez bereits die Übernahme von Patient*innen nach einer Operation durchführen kann. Auch die Abstimmung mit den Ärzt*innen funktioniert gut ebenso wie die Zusammenarbeit im Pflegeteam. Begeistert ist die junge Frau auch, dass so viele diplomierte Pflegefachkräfte im Einsatz sind und nicht nur eine pro Station wie in ihrer kolumbianischen Heimat. Privat profitiert sie derzeit von einer Betriebswohnung, die sie für ein Jahr zur Verfügung hat und schaut sich Tirol an. Nach dem Alpenzoo und der Stadt hat sie vor, die Swarovski Kristallwelten zu besuchen und mit Herbst möchte sie das Sportangebot des USI nutzen. Mit Ende Juli kommt die zweite kolumbianische Pflegekraft an die Kettenbrücke und im Herbst folgt noch ein Ehepaar. Nur das würzige kolumbianische Essen mit viel Fleisch und Fisch fehlt Marian Barrioz Alvarez, deshalb sendet ihr ihre Mutter demnächst ein Paket mit Chipotle Sauce – eine Kostprobe davon ist schon für Sarah Hammerle reservirt.