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Nicht verzagen bei Endometriose

Informationen der neuen Gynäkologin und Geburtshelferin Dr. Nina Seelos von der Geburtshilfe Kettenbrücke

Äußerst schmerzhafte Regelblutungen, ein unregelmäßiger Zyklus, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Akne, in späteren Jahren ein unerfüllter Kinderwunsch … die Auswirkungen einer unerkannten Endometriose-Erkrankung können schon für junge Frauen zum Problem werden. Früher wurden Beschwerden oft als „normal“ abgetan und die Frauen nicht ernst genommen. Die gute Nachricht: diese Zeiten sind vorbei, heutzutage achten Gynäkolog*innen viel mehr auf diese Symptome und so kann Endometriose in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden, weiß Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Nina Seelos von der einzigen privaten Geburtshilfe Tirols an der Privatklinik Kettenbrücke.

Die Diagnose-Möglichkeiten

„In vielen Fällen sind die Endometriose-Herde so klein, dass nur die Laparoskopie verlässlich Auskunft gibt über ein Vorliegen der Erkrankung“, erklärt Dr. Seelos. Bevor die minimal-invasive Untersuchung durch die Bauchdecke mittels Miniaturkamera vorgenommen wird, nehmen Gynäkolog*innen Ultraschall und MRT vor, um andere Verdachtsmomente auszuschließen. Alle diagnostischen Verfahren werden vom gynäkologischen Team an der Kettenbrücke angeboten, zu dem Dr. Seelos seit einiger Zeit zählt. Die gebürtige Kufsteinerin hat sich nach dem Studium an der medizinischen Universität Innsbruck sowie der Facharztausbildung in Zams mit ihrer Praxis in der Geburtshilfe Kettenbrücke selbständig gemacht. Dort bietet sie alle gängigen gynäkologischen Untersuchungen sowie die Begleitung von Geburten und Durchführung von Kaiserschnitten an.

Was passiert bei der Endometriose?

Endometriose ist eine chronisch verlaufende Erkrankung im Unterbauchraum, bei der sich Gewebe, das jenem der Gebärmutter ähnelt, an anderen Orten ansiedelt. Das könnte an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell passieren. Die Krankheit ist behandelbar, aber nicht heilbar, sodass es immer wieder zum Auftreten des Gewebes kommen kann.

Gut behandelbar

Wenngleich Endometriose nicht heilbar ist, so ist sie doch mittlerweile gut behandelbar. „Wir haben die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung, die bewirkt, dass bestehende Herde nicht wachsen. Ansonsten stehen auch operative Optionen zur Verfügung“, erklärt Dr. Seelos. Ein operativer Eingriff ist etwa bei Endometriose im kleinen Becken gut möglich. Demgegenüber ist Vorsicht angebracht, wenn die Endometriose die Eierstöcke betrifft. „Das verursacht meist Zysten, aber hier ist Zurückhaltung angesagt in Sachen OP, da Eingriffe am Eierstock dessen Funktionsfähigkeit beeinträchtigen“, so die Gynäkologin. Generell verstärkt sich die Endometriose im Lauf der Jahre, sodass sie – kombiniert mit höherem Alter – irgendwann auch zur Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit der Frau führt.

Ausweg Wechsel

Höheres Alter bedeutet aber auch einen Vorteil bei Vorliegen von Endometriose: Mit dem Wechsel verbessert sich die Situation der Patientinnen. Die Erkrankung wird nämlich durch die Hormone und den Zyklus befeuert, was mit der Menopause aufhört. Allen jüngeren Frauen ist anzuraten, bei Vorliegen eines Verdachts auf Endometriose jedenfalls eine sorgfältige Diagnose anzustreben, um die bestmögliche Hilfe zu bekommen.

©Seelos