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Schulterbeschwerden nicht hinnehmen

Unfallchirurg Dr. Jürgen Oberladstätter löst Probleme und gibt Tipps zur Prävention

Ein Sturz mit dem E-Bike oder beim Downhill-Biken, eine Luxation bei Kontakt- oder Wurfsportarten, Traumen durch verschiedenste Stürze oder einen Anprall – unterschiedlichste Arten von Unfällen führen zu mitunter schwerwiegenden Schulterproblemen. Im Lauf der Jahre verursachen zudem degenerative Prozesse im Gelenk oder dauerhafte Überlastungen chronische Beschwerden. Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie Dr. Jürgen Oberladstätter von der Praxis für Unfallchirurgie in Innsbruck ist Belegarzt an der Privatklinik Kettenbrücke und führt zusammen mit seinen Praxiskollegen jährlich rund 400 Schulteroperationen durch. Er weiß: „Schulterbeschwerden muss man nicht hinnehmen“ – viele Probleme des komplexen Gelenks sind behandelbar oder treten bei entsprechender Prävention gar nicht erst auf. In den meisten Fällen braucht es keine Operation.

Wann man zum Schulterspezialisten soll

Mittlerweile leidet fast jeder zehnte Mensch unter Schulterbeschwerden. Verbunden sind die Schmerzen meist mit einer Bewegungseinschränkung des Gelenks sowie Problemen beim Schlaf, wenn man auf der schmerzenden Seite nicht mehr liegen kann. Der Gang zum Spezialisten sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden, weiß Dr. Oberladstätter: „Viele Pathologien der Schulter sind im Frühstadium effektiv und wirksam zu behandeln. Meist genügt Physiotherapie in Kombination mit entzündungshemmenden Medikamenten zur Behandlung.“

Unkomplizierte Diagnose

Zur Abklärung der Beschwerden in der Schulter wird zunächst eine Röntgenaufnahme vorgenommen. Der Schulterspezialist führt zudem eine Ultraschalluntersuchung durch. In manchen Fällen braucht es zur vollständigen Diagnose ergänzend eine MRT- oder eine CT-Untersuchung. „Auf dieser Basis erstellen wir für jede Patientin, jeden Patienten einen individuellen Therapieplan“, erklärt Dr. Oberladstätter. Die Patient*innen werden dabei von der Diagnose, über die konservative Therapie, möglicherweise Operation bis hin zur Nachbehandlung und Rehabilitation begleitet. Der Unfallchirurg stimmt sich eng mit den jeweiligen Physiotherapeut*innen des Vertrauens ab.

Operation möglichst minimal-invasiv

Ist eine Operation nötig, arbeiten Dr. Oberladstätter und seine Kollegen bevorzugt mit besonders gewebeschonenden Methoden, also minimal-invasiv bzw. arthroskopisch. Einige Modifikationen der standardisierten Operationstechniken an der Schulter wurden von Mitgliedern der Praxisgemeinschaft selbst entwickelt. Die Vorteile der modernen Techniken liegen in einer Minimierung der Schmerzen nach der Operation und der weitaus schnelleren Wiederherstellung der Gelenksfunktion.

Viele Probleme lösbar

So sind bekannte Schulterprobleme wie eine Sehnenverletzung, z.B. eine Rotatorenmanschettenruptur, eine Kalkschulter mit Sehnenverkalkungen oder die Frozen Shoulder, eine Gelenksentzündung, gut behandelbar. Schlüsselbeinbrüche wie sie zumeist als Folge von Sportverletzungen oder Unfällen auftreten, zählen übrigens auch zu den Schulterverletzungen. Sie werden entweder ganz ohne Operation, mittels Titannägel minimal-invasiv operativ versorgt oder im offenen Eingriff mit Plattenosteosynthese behandelt. Bei fortgeschrittenen Gelenksabnützungen besteht auch die Möglichkeit des Einsatzes einer Schulterprothese.

Was die Schulter mag

Bevor es zu größeren Schwierigkeiten im Bereich des Schultergürtels kommt, ist aktive Prävention angesagt. „Die muskuläre Stärkung des Schultergürtels mit gezieltem Krafttraining, am besten mit Unterstützung durch einen Physiotherapeuten, ist ein guter Weg der Schulter Gutes zu tun“, erklärt Dr. Oberladstätter. Generell gilt: monotone Inaktivität wie stundenlanges Autofahren oder langes Sitzen im Büro ohne Bewegung sind für die Schulter nicht gut. Bewegung jeder Art und das gezielte Krafttraining tragen dazu bei, die Schultergelenke möglichst lang fit zu halten. 

„Zum Bild: Auch der frühere Spitzenskifahrer Stefan Eberharter vertraut in Sachen Schulteroperation auf die Erfahrung und Expertise von Dr. Oberladstätter.“