Stoßwellenkurs für innovative Schmerztherapie
Unfallambulanz Kettenbrücke bringt Mediziner*innen aus ganz Tirol zusammen
Bereits zum zweiten Mal hat am 14. November an der Privatklinik Kettenbrücke ein Stoßwellenkurs für Ärzt*innen und Therapeut*innen aus ganz Tirol stattgefunden. Die 23 Teilnehmenden ließen sich von namhaften Experten in die neuesten Techniken rund um die innovative Schmerztherapie einführen. Organisiert wurde die eintägige Fortbildung von Unfallchirurg Dr. Christian Deml von der Unfallambulanz Kettenbrücke, die kürzlich hausintern in großzügigere Räumlichkeiten übersiedelt ist.
Als Vortragende und Trainer konnten die beiden Stoßwellen-Spezialisten Sportmediziner Dr. Sebastian Sinz aus Wasserburg am Inn und Orthopäde Dr. Christoph Michlmayr aus Rohrbach in Oberösterreich gewonnen werden.
Vielfältige Anwendungsgebiete
Ob Tennisellbogen, Fersensporn, Kalkschulter, verzögerte Knochenbruchheilung, Sehnenscheiden- bzw. Sehnenansatzentzündung oder Arthrose: die Anwendungsgebiete der Stoßwellentherapie sind vielfältig. „Dabei geht es immer darum, entzündungsbedingte Schmerzen zu behandeln und letztendlich zu lindern“, beschreibt Dr. Deml die Wirkungsweise. Im Rahmen des Kurses für die Expert*innen wurde an Patient*innen der Unfallambulanz Kettenbrücke vorgezeigt, wie die jeweiligen Behandlungsmethoden funktionieren.
Drei Therapieformen
Zwei Arten von Stoßwellen sowie Magnetfelder werden für die Therapie genutzt. „Da gibt es einmal die radialen Stoßwellen, die pulsierend sind und vor allem in der Faszien- und Muskeltherapie eingesetzt werden“, erklärt Spezialist Dr. Deml. Daneben wird mit fokussierten Stoßwellen auf Entzündungspunkte eingewirkt. Bei der Magnetfeldtherapie (EMTT) werden durch magnetische Schwingungen Körperzellen aktiviert und damit Heilung gefördert.
Wie die Behandlung abläuft
Auf den zu behandelnden Bereich am Körper wird ein Hautgel aufgetragen, um die Stoßwellen ohne Energieverluste ins Gewebe einzuleiten. Dann wird mit dem jeweiligen Therapiegerät die Schmerzzone umkreist. Mitunter werden fokussierte Stoßwellen und radiale Stoßwellen auch kombiniert angewendet. Mit dem Gerät für die Magnetfeldtherapie kann eine größere Fläche des Körpers, wie etwa Teile des Rückens, behandelt werden. Allen Formen der Stoßwellentherapie gemein ist, dass sie abgesehen von einem Kribbeln an der behandelten Stelle praktisch nebenwirkungsfrei sind. Nur bei Tumorerkrankungen und an Lungengewebe darf die Stoßwellentherapie nicht angewendet werden. Erfolge stellen sich bereits nach drei bis fünf Sitzungen im Abstand von je ein bis drei Wochen ein. Bei der Magnetfeldtherapie benötigt es eine etwas höhere Frequenz an Sitzungen, um eine stabile Linderung zu erlangen. Jede Sitzung dauert je nach individueller Situation zwischen zehn Minuten und einer halben Stunde.
Wer profitiert von der Therapie
Die Stoßwellentherapie wird mittlerweile in verschiedenen Bereichen der Medizin erfolgreich eingesetzt. Neben der Unfallchirurgie gibt es Anwendungen in den Bereichen der Urologie, Gynäkologie sowie der ästhetischen Medizin. Sogar bei Kindern macht die Behandlung mitunter Sinn. Enge Zusammenarbeit pflegt Dr. Deml mit dem Wirbelsäulenzentrum der Privatklinik Kettenbrücke – manche Patient*innen dort profitieren ebenfalls von der innovativen Methode. An der Unfallambulanz Kettenbrücke werden täglich Therapien durchgeführt.