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Trend Trailrunning

Wie Verletzungen und Risiken beim Trendsport wirksam vorgebeugt wird

Sie rennen im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein, oft in großer Höhe und auf ausgesetzten Pfaden – die Trailrunner. Einer der weiß, was das heißt, ist Priv.-Doz. Dr. Simon Euler, Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie an der Unfallambulanz Kettenbrücke und selbst begeisterter Trailrunner. Er gibt Tipps, wie Trailrunning sicher und verletzungsarm Spaß macht.

Gute Ausrüstung

Ein wichtiger Faktor ist das Schuhwerk: „Ein guter Trailrunning-Schuh beugt Verletzungen und Unfällen effizient vor. Dazu empfehle ich vor dem Kauf eine Laufanalyse, sodass der Schuh optimal angepasst werden kann“, erklärt Dr. Euler. Bei der Wahl des Schuhwerks ist auch zu berücksichtigen, dass das Verhältnis zwischen dem Spüren der Bodenbeschaffenheit und dem Schutz des Fußes vor spitzen Steinen und Ähnlichem stimmt. Witterungsrisiken kann man beim Trailrunning sehr gut entgegenwirken, indem man stets eine Rettungsdecke mitnimmt. Mit diesen ultraleichten Decken kann auch eine mögliche Wartezeit auf ein Hilfsteam gut überbrückt werden, ohne dass es zu lebensbedrohlicher Unterkühlung kommt. „Man sollte ausreichend Wasser und ein Notgel bzw. -riegel mitnehmen, um Dehydrierung und totaler Erschöpfung wirksam entgegenzuwirken“, empfiehlt der Mediziner.

Fitness zählt

Um dauerhaft Spaß am Trailrunning-Sport zu haben, braucht es körperliche Fitness. „Medizinisch muss alles passen, dann steht Berglaufen, egal in welchem Alter, nichts im Weg“, so der Spezialist. Empfehlenswert ist dazu, wie für die meisten Ausdauersportarten, ein entsprechender medizinischer Leistungscheck. Diese Leistungsdiagnostik führt Dr. Euler in seiner Zweitpraxis Sportsmed 1.0 in Innsbruck durch. Neben einem Leistungscheck werden hier auch Trainingspläne zusammen mit den Sportler*innen erstellt. Das Laufen mit Pulsmesser ist ratsam, damit man den optimalen Pulsbereich findet. Weiters gilt, mit leichten Waldläufen über Wurzeln zu beginnen und sich auf sicheren, nicht ausgesetzten Pfaden am Berg zu steigern, bevor man in anspruchsvolleres Terrain wechselt. Mit dieser Vorbereitung können sich die Trailrunner*innen Schritt für Schritt an die persönlichen Grenzen herantasten, ohne zu große Risiken für die eigene Gesundheit einzugehen.

Risiko Überlastung

„Das wichtigste beim Trailrunning ist, die eigene Leistungsfähigkeit gut einschätzen zu können. Dann kann man Risiken aus einer Überlastung heraus besser kontrollieren“, erklärt Dr. Euler. Zu möglichen Überlastungsschäden zählen etwa Ermüdungsbrüche, Ansatzentzündungen bei Sehnen und Bändern oder Gelenksentzündungen. Daneben gibt es das Risiko von Akutverletzungen. Dazu zählen sogenannte Überknöchelungstraumata, Schürfungen und Prellungen im Zuge von Stürzen. Zudem ist im Hinblick auf die Wetterbedingungen Vorsicht geboten. Ein Wetterumschwung im Gebirge hin zu Regen oder gar Schnee ist schnell möglich und die Trailrunner sind oft nicht entsprechend ausgerüstet. Auch Hitze kann zum Problem werden, weiß Dr. Euler: „Wenn man im Zuge des Laufs schon etwas dehydriert ist, kühlt der Körper viel schneller aus und reagiert aber auch viel stärker mit Überhitzung.“

Auf den eigenen Körper hören

„Wer plötzlich ein Durstgefühl hat, wem kalter Schweiß ausbricht und wenn sich erste Muskelkrämpfe zeigen oder die Beine schwer werden, sind das Alarmsignale, auf die man unbedingt hören muss beim Trailrunning“, erklärt Dr. Euler. Bei Auftreten dieser Symptome sollten Bergläufer*innen umgehend abbrechen und den Weg ins Tal antreten, denn der muss ja auch noch sicher bewältigt werden. Als Faustregel gilt: lieber früher als später umkehren, damit man noch viele Jahre lang Freude an diesem herausfordernden Sport hat.