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Mit Shiatsu in die Mitte kommen

Physiotherapie Kettenbrücke bietet traditionelle japanische Therapie an

„Gesundheit ist nicht selbstverständlich, sie möchte gepflegt werden“, meint Regina Lang, Heilmasseurin und Shiatsu-Therapeutin an der Physiotherapie Kettenbrücke. Die Vorstellung in Shiatsu ist, dass Gesundheit durch den harmonischen Fluss der Lebensenergie (Ki bzw. Qi) entsteht. Wenn diese Energie unausgewogen ist, blockiert oder stagniert, entstehen Beschwerden – zunächst oft auf emotionaler Ebene, später auch körperlich. Die ganzheitliche Körperarbeit hat ihren Ursprung in Japan und ist auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwurzelt. Seit kurzem bietet die Physiotherapie Kettenbrücke diese sanfte Therapieform an – Regina Lang erklärt, wann Shiatsu hilft.

Prävention und Therapie

„Shiatsu hat sowohl einen vorbeugenden als auch einen therapeutischen Ansatz und wird je nach Bedarf der jeweiligen Patientin oder des Patienten eingesetzt“, beschreibt die Expertin, die im Dezember ihre dreijährige Spezial-Ausbildung zur Shiatsu-Therapeutin abschließt. Abgestimmt auf die individuelle Situation wird auch die Technik flexibel angewandt – Regina Lang arbeitet dabei mit Fingerdruck, den Handballen, manchmal auch mit dem Knie. Sie behandelt mittels sanfter Rotationen, Dehnungen oder sogenanntem „Rocking“ die Muskulatur, die Faszien und Meridiane ebenso wie die festen Strukturen des Körpers.

Sanft am Boden

„Die Behandlung findet bekleidet auf einer Matte am Boden statt, was den Aspekt der Erdung mit sich bringt“, erklärt die Therapeutin den Grund für dieses Setting. Die Patient*innen können sich je nach Befinden auf den Rücken, die Seite oder den Bauch legen. Trotz der gerade für ältere Personen vermeintlich herausfordernden Lage am Boden, gibt es hier keine Schwierigkeiten betont die Therapeutin – aktuell ist der älteste Patient 82 Jahre und auch er „kommt gut auf“ nach der Behandlung. Vor und nach der eigentlichen Therapie gibt es jeweils ein Gespräch.

Heilsame Stille

Besonders ist beim Shiatsu auch die Stille während der Behandlung. Es wird nur, wenn behandlungstechnisch notwendig, gesprochen, es gibt keine Hintergrundmusik oder ähnliches. „Es ist genau diese Stille, dieser Raum der achtsam gehalten, geöffnet wird, um sich selbst wahrzunehmen und zu spüren, was als sehr bereichernd empfunden wird“, so Regina Lang. Beide Protagonist*innen werden damit auf die achtsame Berührung fokussiert und in eine besondere Resonanz gebracht, die das Erspüren der eigenen Mitte ermöglicht, tiefe Entspannung und Heilung fördert.

Wann Shiatsu?

„Profitieren kann jeder bzw. jede von einer Shiatsu-Behandlung. Zum Ausprobieren reicht bereits eine Sitzung, für eine nachhaltige Wirkung im Bereich der Prävention sind zumindest fünf Behandlungen im zwei bis vier Wochen-Rhythmus empfehlenswert“, erklärt die Expertin. Bei akuten Beschwerden sollte die Frequenz wöchentlich sein. Besonders viel Sinn macht Shiatsu, wenn Belastungen durch Stress, Erschöpfung oder verschiedene Arten von Schmerzen vorliegen, etwa Migräne, Regelschmerzen, Knie- oder Schulterbeschwerden. Auch eine Begleitung bei Trauer oder im Rahmen der Rehabilitation nach Unfällen oder Operationen ist mit Shiatsu gut möglich, indem die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. „Die mögliche Anwendung bei Schwangerschaft oder begleitend bei Chemotherapie sollte immer vorab mit dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens abgestimmt werden“, rät die Therapeutin.

Die Wirkung

Unmittelbar nach der Behandlung können verschiedene Wirkungen eintreten: Tiefe Entspannung und ein angenehmes Wohlbefinden stellen sich ein. Auch das Spüren von Hitze, Kälte oder Durst ist möglich; manche Patient*innen sind danach voller Energie, andere wiederum sehr müde. „Wenn man mit dem vegetativen Nervensystem arbeitet, sind das mögliche Empfindungen, die auftreten können und ihre normale Daseinsberechtigung haben“, erklärt die Shiatsu-Expertin. Damit ist Shiatsu eine sehr achtsame Therapieform mit einer großen Tradition, die vor allem im Bereich der Prävention und Förderung eines gesunden Lebensstils viel Gutes bewirkt. „Wer jetzt neugierig geworden ist, den lade ich herzlich ein, es einfach auszuprobieren“, meint Regina Lang abschließend.

©Pichler